Meine Gedanken zur Zukunft des Automobils

Der Tod des Verbrennungsmotors ist in aller Munde. Die einen sehen das Elektroauto als Zukunft, die anderen das Wasserstoffauto.

Der Diesel wird mittlerweile verteufelt, wurde er noch vor Jahren als günstiges und  sauberes Fahrzeug gesehen. Wer sein Auto gekauft hatte, gar auf Kredit, hatte sich nach der Dieselaffäre über hohe Wertverluste geärgert.

Aber wohin wird sich die Entwicklung bewegen? Und kann man das überhaupt vorhersehen?
Wie bei jedem Übergang wird die neue Technologie der alten zunächst in vielen Belangen unterlegen und vor allem zu kostspielig sein.

Ein gutes Beispiel dazu ist der Übergang vom Röhrenfernseher zum Flachbildfernseher. Die ersten Flachbildschirme waren den alten TVs in Sachen Schärfe überlegen. Aber sie waren extrem teuer, hatten eine geringe Reaktionszeit (sie schmierten bei schnellen Bewegungen). Wer aber heute einen modernen Bildschirm mit einem alten Röhrenbildschirm vergleicht, bekommt fast augenblicklich Kopfschmerzen: Sie flimmern, haben eine schlechte Auflösung. Dazu sind sie schwer und groß.

Da sehe ich gewisse Parallelen zum Übergang zum Elektroauto. Stark begrenzte Reichweite, hohe Preise, sowohl für Akku als auch Fahrzeug, schlechte Verfügbarkeit des Ladenetzes, absolut unzureichende Kapazität des durch Kraftwerke verfügbaren elektrischen Stroms, etc.

Aber bei einem bin ich mir sicher: Auch in 50 Jahren werden noch Benzinautos fahren, aber es werden Oldtimer sein, so wie heute immer noch Röhrenfernseher und Bildschirme im Betrieb, dies aber fast ausschließlich bei Retroliebhabern.

Ob es am Ende tatsächlich das Elektroauto sein wird, das sehe ich nicht als sicher. Es könnte auch laufen, wie bei Leuchtmitteln. Über ein Jahrhundert war die Glühbirne dominant. Diese wurde vor ein paar Jahren abgelöst von Leuchtstoffröhren in Glühbirnenform. Diese hatten aber einige Nachteile: Unangenehmes Licht, umwelt- und gesundheitsschädliche Stoffe die bei Beschädigung frei wurden, schwaches Licht, welches nach dem Einschalten erst allmählich die endgültige Leuchtstärke erreichte, etc.

Kurze Zeit später kam die LED Birne. Zunächst leuchtschwach, mittlerweile aber ein vollwertiger Ersatz, den keiner mehr missen möchte. Nur noch ein Bruchteil des Energieverbrauchs einer alten Glühbirne bei voller Leuchtkraft. Bei einem Defekt kein Austreten giftiger Stoffe, günstige Herstellung. Dazu kommen noch Spielereien, die vor 20 Jahren noch undenkbar waren: Per Netzwerk schaltbare Lampen, Dimmung per Fernbedienung und auch Wechseln der Farbe sind nun möglich.

Egal, wie die Diskussionen verlaufen, pro oder kontra Elektro bzw. Verbrenner. Der Fortschritt ist nicht aufzuhalten. Und er wird kommen, ob es den Politikern, Herstellern und Bürgern passt oder nicht.

Auf der Schwelle des Übergangs gibt es immer diejenigen, die die Zukunft als Allheilmittel sehen und die, die darin den Untergang der Zivilisation kommen sehen.

Wie so oft wird die Wahrheit irgendwo dazwischen liegen.