Moderne GEO-IT in Schaffhausen

Eine interessante technische Meldung erreicht uns aus dem schweizerischen Schaffhausen. Zum einen wurde ein neues Kataster der öffentlich-rechtlichen Eigentumsbeschränkungen erstellt, das vieles vereinfacht. Zum anderen wurde ein völlig modernes Geoportal eingeführt. Mit diesem lässt sich quasi jeder Quadratzentimeter der Stadt öffentlich abrufen.

Neues Geoportal arbeitet zentimetergenau

Die Gesetze bezüglich Grundeigentums in der Schweiz besagen, dass man es nicht einfach so zu jedem beliebigen Zweck verwenden kann. Es gibt einen sehr umfangreichen Katalog an Paragrafen und behördlichen Vorschriften, mit denen der Staat bestimmte Flächen mit Eigentumsbeschränkungen belegen kann. Solche Vorschriften müssen nicht immer ein komplettes Grundstück betreffen, sondern können auch nur auf Teile davon Anwendung finden.

Das bedeutet zum Thema Immobilien Schaffhausen – sie können eine echte Herausforderung werden. Denn unkompliziert loszulegen mit dem Bau geht auf keinen Fall. Vorher müssen sämtliche Behörden abgeklappert werden, um zu überprüfen, ob nicht eine davon eine Eigentumsbeschränkung verfügt hat.

Zumindest war das bis jetzt so. Denn mit dem neuen, öffentlich zugänglichen Kataster wurden sämtliche Daten zusammengeführt. Für die Raumplanung in den Gemeinden des Kantons ist das eine gravierende Erleichterung. So können die Bürger oder Kaufinteressenten auf einen Blick sehen, ob Standorte belastet sind – ob bestimmte Einschränkungen aufgrund von Grundwasserschutz, Lärm oder Naturschutz zu berücksichtigen sind.

Parallel dazu wurde das kantonale GEO-Informationssystem komplett modernisiert. So lassen sich die Daten aus dem Kataster mit den Informationen aus dem GEO Portal zusammenführen. Darin kann man dann nachprüfen, bis zu welchen Koordinaten bestimmte Beschränkungen ihre Gültigkeit haben.

Solche technischen Neuerungen sind ein Musterbeispiel dafür, dass auch die öffentliche Verwaltung in der Lage ist moderne Lösungen für die Probleme der Menschen zu präsentieren. Mit Hilfe dieser beiden Tools können Transaktionen rund um Gründstücke und Immobilien deutlich schneller und kostengünstiger durchgeführt werden. Vor allem im gewerblichen Bereich spielt das eine Rolle. Wenn ein Unternehmen eine Niederlassung oder Betriebsstätte errichten wollte, dann war dazu bisher sehr viel Papierkram notwendig. Nun wird es ein klein bisschen weniger.

Bezüglich Datenschutz brauchen sich die Eigentümer von Grund und Boden nicht zu fürchten. Beziehungsweise nicht viel mehr zu fürchten als früher. Kataster oder Grundbücher konnten bisher auch von jedem in den Behörden eingesehen werden. Nur wird es auf diesem Wege schneller gehen und man kann es einfacher von zu Hause erledigen. Gut möglich, dass sich so mancher gelangweilte Nerd ab nun vor seinen Rechner setzt und sich die Vermögensverteilung der Region etwas genauer ansieht, sie in Excel eintippt, ein paar Tabellen dazu erstellt… sie im Internet veröffentlicht. Was Menschen halt so machen, wenn sie zu viel Zeit haben. Auf jeden Fall könnten solche Leute für Gesprächsstoff sorgen.