Keimbelastung im Wasser regulieren

Wer liebt es nicht mit Kind und Kegel ins Schwimmbad zu gehen, oder im Sommer ins Freibad. Allerdings macht man sich da auch ein wenig Sorgen, bezüglich der Ansteckung mit Krankheiten. Vor allem wegen der Kinder, aber auch um sich selbst. Wir erklären auf wissenschaftliche Art, mit welchen Maßnahmen das Wasser sauber gehalten wird.

Wasserhygiene im Badewasser

In öffentlichen Schwimmbädern, Freibädern oder Hotelpools kommen jeden Tag viele verschiedene Menschen zusammen. Natürlich müssen sie sich vorher duschen. Um jedoch sämtliche Keime von der Hautoberfläche zu entfernen reicht das nicht aus. Zudem kommt die Gefahr nicht nur von Außen, sondern auch aus dem Innern des Körpers. Vor allem Kinder urinieren bevorzugt ins Becken, aber auch Erwachsene sind sich manchmal für den Weg zur Toilette zu schade. Aus diesem Grund wird das Wasser in öffentlichen Anlagen mit Chlor versetzt.

 

Wie hält Chlor das Wasser sauber?

Die Chemikalie Chlor ist ein Gas, welches als Element eine gelb-grünliche Farbe hat. Es ist hochgiftig, vor allem deshalb weil es am liebsten mit allem ein chemische Reaktion eingehen möchte, mit dem es in Kontakt kommt. Im ersten Weltkrieg wurde das Gas verwendet, um der Gegenseite möglichst schnell möglichst großen Schaden zuzufügen. Es wurde mit Hilfe von Gas-Granaten freigesetzt und zerfraß die Lunge der feindlichen Soldaten. Das Gleiche passiert, wenn Chlor im Wasser auf Gewebe und Zellen trifft. Bakterien und Viren werden quasi sofort zerfetzt. Man merkt die Chlorbelastung als Besucher vor allem an den gereizten Schleimhäuten in Nase und Mund. Die roten Augen wiederum kommen nicht unbedingt vom Chlor, sondern von der Tatsache, dass zu viele Leute zu viel Urin ins Wasser gelassen haben. Denn damit reagiert das Chlor auch und daraus entstehen chemische Verbindungen, die auf die Augen einwirken.

In der Regeln wird das Chlor nicht als Gas in das Wasser eingeführt. Das wäre viel zu gefährlich. Würde der Behälter undicht werden, entstünde große Gefahr für die Menschen im Bad. Man verwendet stattdessen Chlor-Verbindungen, die sich in ihre Elemente auflösen, sobald sie ins Wasser gelangen. Mit Hilfe von regelmäßigen Proben wird der Chlorgehalt und die Keimbelastung des Wassers kontrolliert. Mittlerweile gibt es neben Chlor auch Brohm-Verbindungen, die eine ähnliche Wirkung haben. Ihr Vorteil ist, sie riechen nicht so streng nach Hallenbad.

Bei Whirlpools und Thermalbecken gelten etwas strengere Regeln. Durch die erhöhte Temperatur des Wassers, haben es Keime besonders leicht sich zu vermehren. Aus diesem Grund wird ihr Wasser von Gesetzes wegen häufiger geprüft, stärker gechlort und öfter gewechselt. Ansonsten könnten über das Wasser gefährliche Erreger in den Körper oder über den Wasserdampf in die Lunge gelangen. Einer davon ist zum Beispiel Pseudomonas aeruginosa. Dieses Stab-Bakterium ist gegen die meisten Antibiotika resistent und hoch gefährlich. Werden die gesetzlichen Vorschriften eingehalten, dann ist das Baden sicher. Sie sollten sich aber lieber vor einem Bad hüten in billigen Motels oder in Ländern, in denen Recht und Gesetzt von der Bevölkerung und den Behörden eher als grobe Richtlinien verstanden werden. Sicher ist sicher.