Download von mp3 aus Youtube – legal, illegal, Grauzone?

Anzeige – Vorab, dies ist keine Rechtsberatung. Mein Wissen stammt aus verschiedenen Artikeln, die ich im Laufe der letzten Monate gelesen habe. Im Laufe der Jahre hat sich das Speichern von Musik revolutioniert. Früher war es nur möglich, Musik live zu erleben. Das ist noch gar nicht so lange her. Erst im 19. Jahrhundert wurde es durch Schallplatten möglich, Geräusche dauerhaft zu speichern und die Entstehung von Musik und deren Genuss zu entkoppeln. Die Möglichkeiten der Kopie schafften es, dass das Musikstück nur einmal aufgeführt wurde, aber Millionen Menschen daran teilhaben konnten, und das mehrfach hintereinander.

Die Evolution dieses Prinzips folgte den technischen Möglichkeiten. Die Qualität wurde stets verbessert, sowohl der Aufnahme als auch Wiedergabe. Speichermedien wurden immer kompakter. Was als Meilenstein bis in die 1990er galt, die Musikkassette, ist heute überholt. Musik wird mittlerweile verlustfrei digital gespeichert. Neben anderen Formaten hat sich vor allem das mp3-Format, entwickelt am Fraunhofer-Institut, durchgesetzt. Dazu haben die Möglichkeiten von Speichermedien Grenzen gesprengt, die vor 50 Jahren noch Teil der Science Fiction waren. Auf einem Speicherbaustein, so groß wie ein Fingernagel, können mittlerweile mehr Musikstücke gespeichert werden, als in einer Turnhalle voller Schallplatten.

Entsprechend ist die Speicherung von Musikstücken und auch das Streaming kein Problem mehr. Musik- und Videoportale bieten die Möglichkeit, jederzeit Musik zu genießen. Auf Videoportalen mit dem Vorteil, dort auch inoffizielle oder offizielle Musikvideos zu genießen.

Aber wie sieht es nun damit aus, Musik von diesen Portalen runterzuladen? Wer schon etwas länger im Internet unterwegs ist, wird sich an die verschiedenen Musik-Tauschbörsen erinnern. Eindeutig illegal, wurden dort Musikstücke, meist kopiert von CD, hochgeladen und von anderen heruntergeladen. Ist das beim Herunterladen von Musik von Videoportalen, wie YouTube, auch der Fall?

Es kommt darauf an. Sind die Musikstücke legal hochgeladen worden, dann ist es in der Regel kein Problem. Es verhält sich dann ähnlich, wie bei einer Aufnahme aus dem Radio zum privaten Gebrauch. Es gibt allerdings in den AGB von YouTube den Passus, dass man zustimmt keine Videos herunterzuladen. Wenn man allerdings kein Konto bei YouTube hat, bekommt man die AGB gar nicht zu sehen.

Die Tools, die es gibt, funktionieren alle nach einem ähnlichen Prinzip: Man gibt auf der Webseite des Anbieters die URL des Musikstücks an und dieser konvertiert dann das Video auf seinem Server in das mp3-Format. Nachdem der Song in mp3 konvertiert wurde, kann man es herunterladen. Ein typischer Vertreter dieser Tools, der schon lange auf dem Markt ist, ist convert2mp3. Finanziert werden dieses Tools meist durch die Schaltung der Werbung, das Konvertieren selbst ist kostenlos.

Allerdings sollte man sich bewusst sein, dass man selbst diese mp3-Dateien nicht weiterverbreiten darf, da man sich sonst strafbar macht. Also, wenn Sie so etwas machen, dann nur zum privaten Gebrauch.

Wer auf Nummer sicher gehen möchte, der kauft sich einfach für ein paar Cent das Lied in einem Portal oder nutzt gleich einen kostenlosen Streamingdienst, der für kleine Beiträge auch die Möglichkeit bietet, offline Musik zu hören. Ich gestehe, dass ich als Retro Fan am liebsten die CD kaufe, manchmal, wenn vorhanden sogar Musikkassette 🙂 Dadurch unterstützen Sie den Künstler.

Ich sehe die Vorteile des Downloads und Konvertierens in mp3-Dateien vor allem bei Podcasts. Diese kommen ohne Video aus. Und wer gerne Sport macht und dabei auch Wert auf intellektuelle Weiterbildung legt, der wird sich lieber eine mp3-Datei herunterladen und mitnehmen. Zusätzlich haben mp3-Dateien beim Sport weitere Vorteile. Streaming ist in Deutschland nicht flächendeckend möglich, gerade mobil. Wer also mit dem Fahrrad eine Tour macht, bei dem werden mit großer Wahrscheinlichkeit Funklöcher auftreten und den Hörgenuss trüben. Ich kann auch aus meiner persönlichen Erfahrung sprechen: Ich habe beim Laufen niemals mein Smartphone dabei, nur einen alten mp3-Player. Dieser kann nun mal nicht Streamen. Und ein Smartphone ist mir zu sperrig.

Auch gibt es andere Geräte, die mp3-Musik abspielen, aber Probleme mit Streaming Diensten haben. Wer ein wenig in der Technikszene unterwegs ist und mit Raspberry Pi oder Arduino experimentiert und einen Musikplayer basteln möchte, der kommt um mp3 nicht herum und hat keine Chance, einen Streamingdienst zu verwenden.

Streamingdienste sind super und es ist wichtig die Künstler zu unterstützen. Es gibt aber Anwendungsfälle, in denen eine heruntergeladene Datei sinnvoll ist. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, der kauft die mp3-Datei, dadurch unterstützt er auch den Künstler finanziell und sorgt dafür, dass er auch in Zukunft motiviert ist, Musik und Inhalte zu erstellen.