Personal Branding im Bereich der Wissenschaft

Auf dieser Welt gibt es unzählige Wissenschaftler, deren Erkenntnisse die Menschheit voranbringen. Viele von ihnen retten mit neuen Erfindungen Menschenleben. Dennoch sind der Öffentlichkeit solche Helden fast komplett unbekannt. Andererseits gibt es auch Wissenschaftler, die es geschafft haben ein größeres Publikum um sich zu scharen. Sie schaffen es nicht nur mit ihren Leistungen ins Rampenlicht zu rücken, sondern verdienen damit häufig sogar viel Geld. Wir erörtern die Frage, ob man in der akademischen Welt versuchen sollte eine solche Bekanntheit zu erlangen und wenn ja, dann wie?

Berühmtheit in der Wissenschaft – erstrebenswert?

In der Wissenschaft sind es nicht immer die Besten, die es schaffen berühmt zu werden. So viel zeigt die Historie. Wissenschaftler sehen es in der Regel auch nicht als ihr Lebensziel vor großem Publikum zu stehen. Ob Ruhm emotional erstrebenswert ist, das ist eine subjektive Angelegenheit. Allerdings ist es manchmal ganz gut, wenn wissenschaftliche Themen ein bisschen PR bekommen. Warum? Weil…

Stephen Hawking zum Beispiel war ein brillanter Astrophysiker, der Millionen von Büchern weltweit verkauft hat. Dies gelang ihm dadurch, dass er seine Werke für Durchschnittsbürger verständlich und unterhaltsam formulierte. Durch diesen Ruhm förderte er das Interesse der Allgemeinheit an der Entstehung des Universums und das Verständnis für Raum und Zeit.

Al Gore, ehemals Vizepräsident der USA unter Bill Clinton, ist zwar kein Wissenschaftler im engeren Sinne. Allerdings gelang es ihm mit seiner hoch unterhaltsamen Dokumentation „Eine unbequeme Wahrheit“ im Jahr 2006 das weltweite Interesse am Thema Klimawandel derart zu befeuern, dass seitdem die Bekämpfung des CO2 Ausstoßes in den meisten Industrieländern der Welt als primäres Ziel gilt.

Generell ist es so, dass viele wichtige Themen in der Versenkung landen, wenn sie nicht genug Aufsehen erregen. Als 1985 das Ozonloch entdeckt wurde, wollte es niemand wahrhaben. Die USA unter dem Republikaner Reagan leugneten das Problem genauso intensiv wie den Klimawandel heute. Bis irgendwann die PR um das Thema einfach zu groß wurde, nachdem sich immer mehr namhafte Forscher der Sache annahmen.

Fazit: Berühmt zu werden ist für Wissenschaftler grundsätzlich nützlich. Nicht aus Selbstzweck, sondern weil es manchmal dabei hilft die Welt vor ihrem eigenen Verderben zu retten. Viele Themen werden nämlich nur dann von der Öffentlichkeit akzeptiert, wenn die PR und die Lobby dafür groß genug ist.

 

Wie erfolgt Personal Branding im Bereich der Wissenschaft?

All die Menschen, die im wissenschaftlichen Bereich bekannt geworden sind haben einige Eigenschaften gemeinsam. Ihr Personal Branding wird von einer klaren Linie durchzogen. Sie machen sich auf ihre Art zur Marke.

Zum einen formulieren sie ihre Arbeiten so, dass sie auch für ganz normale Menschen verständlich sind. Meist gelingt der Durchbruch dann, weil sie ein Buch auf den Markt bringen, das von einer großen Menge an Lesern gekauft wird. Viele haben auch auf YouTube Kanäle eingerichtet und bilden so eine Gefolgschaft um sich. Ein Beispiel aus diesem Bereich ist das Buch „Darm mit Charme“. Geschrieben von einer Ärztin, die sich mit dem Thema Darmflora und Darmprobleme auf äußerst unterhaltsame Weise auseinandergesetzt hat. Seit dieses Werk erschienen ist, befassen sich viel mehr Autoren und Blogger mit der Frage, ob die Darmflora nicht für Krankheiten wie Morbus Crohn oder gar Depressionen entscheidend sein könnte. Eckart von Hirschhausen dagegen betätigt sich als Comedian und nutzt seine Bekanntheit, um medizinische Probleme anzusprechen.

Entertainment, Humor und Sympathie sind wirksame Schlüssel auf dem Weg hin zu einer Personal Brand zu werden und damit zu einer breiten Fanbasis. Wer diese hat, der kann wissenschaftlich relevante Themen deutlich besser voranbringen als ein Forscher, der nur in seinem Labor vor sich hin experimentiert.