Vodka – ein historischer Rückblick

Zwischen Polen und Russland gab es zahlreiche Konflikte, die heute noch ihre Auswirkungen auf die Beziehungen haben. Einer der harmloseren davon ist die Diskussion darüber, wer als der Erfinder des Vodka bzw. Wodka gilt. Beine Länder beanspruchen für sich der wahre Ursprung zu sein. Neben dieser hoch emotionalen Angelegenheit hat Vodka noch viele weitere Anekdoten zu bieten. Wir stellen einige davon vor.

Geschichte des Vodka – in kleinen Anekdoten

Name und Herkunft

Polnisch und Russisch sind slawische Sprachen, deren Vokabular sich teilweise überschneidet. „Woda“ ist in beiden Ländern der Ausdruck für Wasser. Der Begriff „Wodka“ ist eine Form der Verniedlichung und bedeutet so viel wie das „Wässerchen“. Um den Markennamen gab es zwischen beiden Ländern einen Streit. Polen behauptete, dass ihre Destillate deutlich älter sind als die russischen Varianten.

Fest steht, dass in beiden Ländern im 14. Jahrhundert Versuche unternommen wurden Alkohol zu brennen. Aufgrund technischer Gegebenheiten erzielte man damals einen geringen Wirkungsgrad. Somit hatten die ursprünglichen Vodkas einen Promillegehalt, der bei etwas 20% lag. Beide Länder verwendeten dafür Roggen als Rohstoff.

Eine endgültige Klärung wird wohl nur per Zeitmaschine möglich sein. Klar ist nur, die Technologie und das Wissen über Wodka hat sich in beiden Ländern nahezu parallel entwickelt.

 

Peter der Große

Zar Peter der Große besuchte einst die europäischen Nachbarstaaten, um von deren Technologien zu lernen und sein Reich zu modernisieren. Dabei machte er sich auch über die Kunst der Alkoholherstellung schlau. Mit diesem Wissen sorgte er in seiner Heimat dafür, dass sich die Produktion deutlich verbesserte. Die Qualität des Wodka stieg nachhaltig an.

Kirche und Staat

Die Orthodoxe Kirche betrachtete Wodka als Teufelszeug, das den Menschen verdarb. Allerdings hieß es auch, dass die frommen Herren Oberen sich selbst gut und gerne auch mal den Teufel hingaben.

Im 19. Jahrhundert befürchtete Zar Alexander III., dass sich das russische Volk zu Tode säuft. Aus diesem Grund wurden strenge Gesetze erlassen. Sie sicherten dem Staat ein Monopol für den Verkauf und die Herstellung. Es wurden spezielle Häuser eingerichtet, in denen der Ausschank erfolgte. Viele Bürger hielten sich nicht dran und brannten ihren Vodka selbst.

Für die Staatskasse ist das Monopol dennoch ein großer Gewinn.

 

Zweiter Weltkrieg

Angesichts der Tatsache, dass in der Sowjetarmee nicht gerade schonend mit menschlichem Material umgegangen wurde, war die Moral häufig desolat. Aus diesem Grund wurden jedem Soldaten 100g Vodka als Tagesration zugeteilt. Große Versorgungslücken verhinderten die Einhaltung dieser Rationierung. Dennoch wurde nach dem Krieg das Regime nicht müde zu betonen, dass der große Sieg zum Teil dem guten Vodka zu verdanken ist. Eine Nebenwirkung dieser Strategie war, dass die KPdSU damit eine Generation von Männern herangezüchtet hatte, die es gewohnt waren jeden Tag starken Alkohol zu trinken. Das hatte später enorme gesellschaftliche Konsequenzen.

Kalter Krieg

In den 1970-er Jahren lag die russische Wirtschaft am Boden. So versuchte das sozialistische Land Vodka zu exportieren, um damit Devisen zu erhalten. Die USA wehrten sich dagegen, indem sie russischen Vodka als „nicht authentisch“ deklarierten. Natürlich wollte man nur verhindern, dass die Konkurrenten um die Weltmacht zu Geld kommen.

 

Heute

Heute gilt Vodka weltweit als eine der beliebtesten Spirituosen. Gute Marken stehen für Qualität und Reinheit. Daneben sind eine Reihe zahlreiche Mixgetränke entstanden, bei denen Vodka mit fruchtigen Aromen kombiniert wird. Unter anderem mit Cupuacu: