Die Kunst einen guten Kaffee zu machen

China war einst das Land, welches im 16. und 17. Jahrhundert eigentlich die Weltherrschaft hätte erlangen können. Es war reich, groß und hatte alles – außer Gold und Silber. Nichts durfte importiert werden, außer diesen Edelmetallen, während man selbst massiv exportierte. Eine der Waren, die am meisten gekauft wurde im Ausland war Tee. Richtig starker, schwarzer Tee. Vor allem England stand deswegen schon am Rande des Ruins, weil es nicht genug bekommen konnte. Wie konnte das passieren? Was hat das alles mit gutem Kaffee zu tun?

Es ist so: das Koffein im Tee macht jeden von uns süchtig. Koffein im Blut behindert die Zellfunktion dahingehend, dass wir Müdigkeit wahrnehmen und uns gut fühlen. Kaffee macht aber nicht nur wach, sondern schmeckt einfach fantastisch. Wer einmal auf den Geschmack gekommen ist, den lässt es nicht mehr los. Später fanden die Europäer andere Quellen für ihre tägliche Dosis Koffein. Nämlich in Form von gemahlenen Kaffeebohnen. Heute ist eine riesige Industrie um das Thema entstanden. Starbucks zum Beispiel macht Milliarden Umsätze auf der ganzen Welt mit der Bohne. Baristas werden teilweise verehrt wie Rockstars. Wir werfen einen Blick auf die Branche und versuchen uns der Sache wissenschaftlich zu nähern. So erklären wir, warum manche Menschen einen solche Hype um das Getränk machen.

 

Kaffee – kann der Unterschied wirklich so groß sein?

Aromastoffe sind hoch komplexe chemische Verbindungen. Sie sind häufig sehr flüchtig und verändern sich durch alle möglichen äußeren Einflüsse. Es gibt einen Grund, warum Menschen für eine guten Rotwein oder einen Whisky hunderte oder tausende von Euro bezahlen. Es gibt auch einen Grund, warum beim Brauen von Bier oder dem Brennen von Rum ganz bestimmte Behälter, Fässer, Hefen, Apparate usw. verwendet werden. Sie alle beeinflussen den Geschmack massivst. Allerdings ist es so, dass die Experten auf diesem Gebiet über Jahre ihre Geschmacksnerven trainieren und feinste Nuancen erspüren. Für einen echten Kenner gibt es sehr wohl einen Unterschied. Wer einmal auf hohem Niveau genossen hat, der kann nicht mehr wieder zurück nach „unten“.

Gleiches gilt für Kaffee. Diesen trinken die meisten Verbraucher täglich. Das ist deutlich unproblematischer als Alkohol. Bei kaum einem Getränk sind die Geschmäcker eines Normalbürgers so gut trainiert wie bei Kaffee. Außer vielleicht bei Mineralwasser. Wenn also jemand fragt, ob der Unterschied zwischen teurem oder billigem Kaffee wirklich so groß ist, dann lässt sich die Frage mit einem klaren Ja beantworten. Wenn jemand fragt, ob es nur Protzerei ist den teuren Kaffeevollautomat DeLonghi zu kaufen, dann gibt es ein klares Nein. Es macht sehr wohl Sinn.

Dabei kommt es nicht nur auf die Maschine an. Aus schlechten Bohnen kann auch ein Profi-Gerät nichts Hochwertiges zaubern. Es muss alles zusammenspielen, wenn Sie höchsten Kaffeegenuss erleben möchten. Feinste Bohnen müssen es auf jeden Fall sein. Am besten, wenn sie frisch geröstet und gemahlen werden. Anschließend spielt es sogar eine Rolle, bei welcher Temperatur das Getränk gebrüht wird. Selbst ein Grad Celsius mehr oder weniger kann den Geschmack beeinflussen. Grund dafür ist, dass manche Aromen bei einer bestimmten Temperatur verdampfen, während andere dann erst so richtig zur Geltung kommen. Echte Profis berücksichtigen bei der Zubereitung sogar die Luftfeuchtigkeit an dem Tag.

Die Bandbreite der Faktoren ist auf jeden Fall riesig. Um einen Top-Kaffee zu zaubern müssen viele Dinge perfekt sein. Hochwertige Kaffeemaschinen verfügen über unzählige Einstellungsmöglichkeiten. Das ist der Grund, warum sich mit ihrer Hilfe die besten Tässchen zubereiten lassen. Am Ende ist also auch das Kaffeekochen Chemie und damit eine echte Wissenschaft für sich.